Gebraten in Butter mit Speck und Zwiebeln, garniert mit Petersilie, sind Pfifferlinge für viele eine Delikatesse. Auch Mayko Maier aus Fürstenwalde mag die aromatischen Pilze so am liebsten. Pfifferlinge im Wald selbst zu suchen, ist für den Fürstenwalder keine Option: Zu anstrengend und zeitaufwendig. „Ich kaufe die Pfifferlinge lieber und esse sie dann mit Genuss“, sagt der Fürstenwalder.
Auf dem Stadtmarkt „Targowiska Miejskiego“ im polnischen Słubice, der in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, sind derzeit frische Pfifferlinge zu haben. Aber woher kommen die Pilze und was kosten sie?
Der Stadtmarkt, im Volksmund auch kleiner Markt, feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Es gibt zahlreiche Stände mit regionalem Obst und Gemüse von polnischen Bauern.
Der Stadtmarkt, im Volksmund auch kleiner Markt, feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Es gibt zahlreiche Stände mit regionalem Obst und Gemüse von polnischen Bauern.
© Foto: Bettina Winkler

Pilze sind 100 Prozent aus Polen

Gemüsehändler Andrezej am Stand mit der grünen Plane weiß genau, wo seine Pilze herkommen. „Die Pfifferlinge und Steinpilze sind 100 Prozent aus Polen. Sie werden in Wäldern bei Torzyn von Einheimischen gesammelt und vor Ort von mir aufgekauft“, erzählt Andrezej, der gemeinsam mit Sohn Karol und Tochter Violleta einen Marktstand mit regionalem Gemüse und Obst betreibt.
Weiter Weg für frische Pfifferlinge: Markthändler Andrzej mit seinen Kindern Violleta und Karol bieten die beliebten Pilze auf dem Stadtmarkt in Słubice an. Für den Ankauf fahren sie rund 100 Kilometer ins Landesinnere.
Weiter Weg für frische Pfifferlinge: Markthändler Andrzej mit seinen Kindern Violleta und Karol bieten die beliebten Pilze auf dem Stadtmarkt in Słubice an. Für den Ankauf fahren sie rund 100 Kilometer ins Landesinnere.
© Foto: Bettina Winkler
Das bedeutet für den Händler eine Fahrtstrecke von rund 100 Kilometern, die er für frische Ware und zufriedene Kunden gern in Kauf nehme. Die Preise variieren je nach Angebot und Nachfrage.
Auf dem Stadtmarkt gibt es ein großes Angebot. Die Händler unterbieten sich gegenseitig. Pfifferlinge sind schon ab 3 Euro zu haben.
Auf dem Stadtmarkt gibt es ein großes Angebot. Die Händler unterbieten sich gegenseitig. Pfifferlinge sind schon ab 3 Euro zu haben.
© Foto: Bettina Winkler
Am Montag (7. August 2023) kostet bei Andrezej ein Kilogramm Pfifferlinge 16 Euro. Am Stand daneben können Kunden sechs Euro sparen. Auch dort sollen die Pfifferlinge jeden Tag frisch geliefert werden. Die Pilze stammen aus den Wäldern bei Lubuskie und werden dort ebenfalls von Einwohnern gesammelt, erzählt eine Verkäuferin, die ihren Namen nicht auf MOZ.de lesen will. Ein anderer Händler bietet die Pilze in 350-Gramm-Schalen für einen Schnäppchenpreis von drei Euro an. Die Qualität ist allerdings an diesem Tag weniger gut.
Und wie ist das Angebot in Geschäften? Im Supermarkt Intermarchè und im Biedronka, eine der führenden Lebensmittelketten in Polen, sind am 7. August keine Pfifferlinge zu bekommen. Nur in einem kleinen, etwas verstecktem, privat geführten Gemüseladen werden die beliebten Pilze angeboten. Die 500- Gramm-Schale – direkt aus der Kühlung – kostet dort 6,70 Euro.
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Pilzgerichte auf der Speisekarte

Restaurants in Słubice haben sich auf die Pfifferlings-Saison eingestellt und verschiedene Gerichte auf der Speisekarte. Wer sich also beim Einkauf auf dem Stadtmarkt Appetit auf die beliebten Pilze geholt hat, kann in unmittelbarer Nachbarschaft zum Beispiel im „Restaurant & Cafe Seven“ Pfifferlinge in Rahmsoße mit Schweinesteak und Kartoffeln sowie Salat für 9,90 Euro genießen.

Strenge Regeln für Pilzverkauf in Deutschland

Obwohl Pfifferlinge auch in Deutschland wachsen, dürfen sie aus Gründen des Artenschutzes – anders als in Polen – nicht kommerziell gesammelt und verkauft werden. Das liegt an der Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Darin heißt es, dass unter anderen Pilze nur in geringen Mengen und für den eigenen Bedarf gesammelt werden dürfen.
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Eine Ausnahme gibt es aber: Mit Sondergenehmigung können Händler auf regionalen Märkten deutsche Waldpilze gelegentlich anbieten, erklärt die Verbraucherzentrale Brandenburg. In diesen Fällen benötige auch der Sammler eine Ausnahmegenehmigung der Unteren Naturschutzbehörde. Die strengen Regeln gebe es, weil das Züchten von Waldpilzen bisher noch nicht gelungen sei. Pfifferlinge im Supermarkt dagegen seien immer Import-Pilze und kommen meist aus Osteuropa.