Auch vier Jahre nach dem verheerenden Starkregen, bei dem große Flächen der Gemeinde überflutet wurden, steht der Hochwasserschutz in Leegebruch noch an erster Stelle. Doch es gab auch noch andere Ereignisse.
Erinnerungen an das Hochwasser 2017
Ein Hochwasser, wie es 2017 nach dem Starkregenereignis die Gemeinde Leegebruch getroffen hat, will niemand mehr erleben, weder die Einwohner, noch die Gemeindevertreter oder die Verwaltung. Tagelang hatte ein Großteil des Ortszentrums unter Wasser gestanden, weil das Wasser nicht abfließen konnte. Denn Leegebruch liegt zwischen Autobahn, B 96 und Oranienburg. Es ist wie eine Senke, in die das aus Oranienburg kommende Wasser hineinströmt, aber kaum abfließen kann, schon gar nicht, wenn ein Biber mit einem Damm die Muhre blockiert und so zusätzlich verhindert, dass das Wasser in Richtung Veltener Hafen gelangen kann.
Investitionen in die Sicherheit
All das war Anlass, Vorkehrungen zu treffen, um eine neuerliche Überflutung zu verhindern. Dazu gehörte die Krautung und Instandsetzung der Gräben und der Muhre, die Beseitigung des Biberdamms und die Errichtung zahlreicher neuer Durchlässe, um das Wasser aus Leegebruch ableiten zu können. Ihren Abschluss fanden diese Arbeiten im November mit der Eröffnung der kleinen Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Graben in der Kirchhofstraße.
Die Moorwiesen zwischen Autobahn und Veltener Straße will die Gemeinde erhalten, um im Notfall auf sie das Wasser zu leiten, wenn die Muhre überzulaufen droht.
Damit auch die Wiesen, die hinter dem noch vorhandenen ehemaligen Überfahrtsdamm über die Autobahn liegen, dafür genutzt werden können, wurden Grabenverbindungen, die beim Bau des Autobahnzubringers gekappt worden waren, wiederhergestellt.
Lärmschutz der anderen Art
Eigentlich sollte der Damm nach Abschluss des sechsspurigen Ausbaus der Autobahn abgetragen werden. So sahen es die Planungen vor. Doch haben die Leegebrucher Einwohner, die Verwaltung und die Kommunal- und Landespolitiker durch ihren Schulterschluss durchsetzen können, dass er erhalten bleibt. Denn er kann zugleich als Lärmschutzwand für Leegebruch genutzt werden und bietet außerdem vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Tatsächlich haben sich auch schon Fuchs, Frösche sowie verschiedene Falter angesiedelt. Seltene Kräuter sind dort zu finden.
Fritzens Hut fast bebaut
Mit der Bebauung des Areals „Fritzens Hut“ zählt Leegebruch nun fast 7000 Einwohner. Eine Größe, die vorerst genügen soll: Denn der Zuwachs stellt die Gemeinde durchaus vor Probleme. So fehlen Kita- und Schulplätze. Darauf haben Gemeindevertreter und Verwaltung reagiert und kurzfristig die Prioritätenliste der geplanten Investitionen überarbeitet. Eigentlich sollte das Gebäude des Jugendclubs, der sich an der Kita Sonnenschein befindet, abgerissen und die Kita mit einem Anbau ergänzt werden. Dort würden zwar neue Kitaplätze entstehen, nicht aber in kurzer Zeit. Deshalb wurden die Planungen vorerst auf Eis gelegt. Dafür erhält die Kita Rasselbande einen Anbau, der schon im kommenden Jahr fertig sein soll. Von Vorteil ist, dass der Gemeinde das Grundstück gehört und nicht erst noch Baufreiheit durch Abrissarbeiten geschaffen werden muss.
Schule erhält einen Anbau
Auch die Schule wird einen Anbau erhalten. Er soll über einen Verbindungsbau, in den ein Aufzug eingebaut wird, an das Hauptgebäude anschließen. Die Planungen dafür haben die Gemeindevertreter bereits auf den Weg gebracht.
Es ist nicht so, dass in Leegebruch nun gar nicht mehr gebaut werden soll. Doch setzt die Gemeinde vorrangig auf eine Lückenbebauung. Zusätzlich haben sich die Kommunalpolitiker darauf geeinigt, einen Generalentwicklungsplan für Leegebruch zu erarbeiten. Darin wird festgeschrieben, wie die weitere Entwicklung in den kommenden Jahren erfolgen soll. Ein Punkt ist der Bau eines Gesundheitszentrums. Die Anregung dafür stammt aus der Ärzteschaft vor Ort. Die Mediziner hatten das vor dem Hintergrund angeregt, für junge Mediziner einen Anreiz zu schaffen, sich in Leegebruch niederzulassen.
Ein neues Dach für die Kirche
Saniert werden muss auch das Dach der evangelischen Kirche in Leegebruch. Dabei setzten die Planer sowohl auf eine Verbesserung der Raumstruktur des Kirchenschiffes als auch auf eine bessere Energiebilanz. Deshalb soll das Dach etwas abgehoben werden. Damit könnten die im Kirchensaal vorhandenen Säulen an den Rand verschoben und das Dach so stabilisiert werden, dass später Solarpanele darauf ausgelegt werden können.
Rote Laterne in der Kriminalitätsstatistik
Mit der „Roten Laterne“, dem Schlusslicht, gab sich die Gemeinde bei der Vorstellung der Polizeistatistik im Vergleich mit anderen Kommunen im Landkreis gerne zufrieden. Dass heißt nicht, dass in Leegebruch nichts passiert, aber die Kommune reagiert darauf und versucht gegenzusteuern. Ein Beispiel ist der kleine Familienpark inklusive Spielplatz, dessen Benutzung die Gemeinde eingeschränkt hat. In den späten Abend- und in den Nachtstunden ist die Benutzung untersagt, weil Jugendliche dort lautstark gefeiert hatten.