Der angekündigte Rücktritt von Oberkrämers Bürgermeister Peter Leys und der verheerende Waldbrand Anfang des Sommers bei Bötzow waren die Ereignisse im Jahr 2021.
Waldbrand bei Bötzow
Am 17. Juni lodern Flammen im Wald zwischen Bötzow, Hennigdorf und Schönwalde. Eine Fläche von fast 50.000 Quadratmetern ist betroffen. Schon von Weitem sind die Rauchschwaden zu sehen. Die gute Nachricht ist, dass aufgrund der abgeschiedenen Lage weder Ortschaften, Straßen noch Menschenleben direkt gefährdet sind. Die schlechte Nachricht ist, dass das Waldgebiet als munitionsbelastet gilt. Immer wieder sind Detonationen zu hören, wenn Feuer und Hitze die Munition zur Explosion bringen. Deshalb darf das Waldgebiet nicht betreten werden.
Im Einsatz sind Feuerwehren aus dem gesamten Kreisgebiet, Forst, Polizei und sogar die Bundeswehr mit Hubschraubern, die im Minutentakt Wassertanks über dem Waldgebiet entleeren. Erst nach Tagen ist das Feuer, das sich im Boden ausgebreitet hat, unter Kontrolle. Die letzten Glutnester erlöschen nach einem Regenguss etliche Wochen später.
Peter Leys’ Rückzug
Dass Oberkrämers Bürgermeister Peter Leys früher, als erwartet, seinen Chefsessel im Rathaus räumen wird, hat sich angedeutet. Es sind gesundheitliche Gründe, die ihn bewogen haben, um die Versetzung in den Ruhestand zum 1. März 2022 zu bitten. Die Gemeindevertreter stimmen seinem Ansinnen zu. In der Kommunalpolitik war Leys über 30 Jahre aktiv, die Geschicke der Gemeinde Oberkrämer leitete er als Bürgermeister 14 Jahre lang. Bis zum 28. Februar ist er noch im Amt und wird dann an seine Nachfolgerin oder seinen Nachfolger die Rathausschlüssel übergeben. Sieben Kandidaten bewerben sich um das Amt. Gewählt wird am 23. Januar, sollte eine Stichwahl notwendig werden, findet diese drei Wochen später statt.
Zuzug bereitet Probleme
Die Großgemeinde Oberkrämer mit ihren Ortsteilen Bärenklau, Bötzow, Eichstädt, Marwitz, Schwante sowie Vehlefanz und Neu Vehlefanz ist ein begehrter Zuzugsort. In der nahe gelegenen Hauptstadt arbeiten und im grünen Berliner Umland leben, das ist vor allem für Familien mit Kindern eine Alternative.
Alte Eiche gefällt
Doch es stellt die Gemeinde auch vor Probleme und sorgt manchmal für Unmut wie in Vehlefanz. Dort musste im Februar eine gut 200 Jahre alte Eiche gefällt werden, weil sie sich auf der Zufahrt zu einem Baugrundstück befand. Viele Anwohner waren entsetzt, doch die Arbeiten waren rechtens und von den zuständigen Ämtern genehmigt worden.
Auch die Infrastruktur muss entsprechend regelmäßig angepasst werden. Denn mehr Menschen brauchen mehr Einkaufsmöglichkeiten, gut ausgebaute Straßen und ebenso Kitas und Schulen.
So ist der Edeka-Markt in Vehlefanz längst zu klein geworden. Er soll komplett umgebaut werden. Die Planungen dafür laufen bereits. Sie gestalten sich insofern schwierig, da sich gleich nebenan die Kirche befindet und die Architekten beim Umbau darauf Rücksicht nehmen müssen.
Ärgernis Marwitz-/Bötzower Kreisverkehr
Auch der Straßenbau hat so seine Tücken. So sorgten die Bauarbeiten am Kreisverkehr zwischen Marwitz, Bötzow, Hennigsdorf und Velten vor allem bei vielen Anwohnern und Unternehmern in Marwitz und Bötzow für Verdruss, als Ende Juni für die Asphaltarbeiten eine mehrwöchige Vollsperrung angekündigt wurde. Lange Umleitungen waren die Folge. Angezählt dafür wurde die Verwaltung Oberkrämer, die sich bereiterklärt hatte, die Baumaßnahmen im Auftrag des Landesamtes für Straßenwesen zu koordinieren. Ihr Interesse war eigentlich, dass der Kreisverkehr endlich an das Fahrradwegenetz angeschlossen wird. Doch für das Landesamt hatten die Bauarbeiten keine Priorität. Insofern wurde die Oberkrämer Verwaltung aktiv und musste nun die Kritik einstecken. Im Frühjahr kommenden Jahres soll der direkte Weg von Velten nach Bötzow wieder benutzbar sein.
Anbau an die Grundschule
Investiert hat die Gemeinde auch in den Ausbau der Vehlefanzer Grundschule, die einen Anbau erhalten hat. Das Geld dafür stammt aus dem Gemeindesäckel. Der Bau konnte rechtzeitig zum Beginn des Schuljahres 2021/22 in Betrieb genommen werden.
Mühlendorf Vehlefanz
Früher gab es in Vehlefanz mehrere Mühlen. Übrig geblieben ist die Bockwindmühle am Ortseingang aus Richtung Schwante. Mit ihren Flügeln zeigt sie nicht nur weithin sichtbar an, wo sich die Touristeninformation befindet, sie kann auch als Denkmal besichtigt werden. Doch ein Bau aus Holz verwittert und muss vor Holzschädlingen geschützt werden. Was gemacht werden muss, ließ sich die Gemeinde von Zimmermann Dieter Sawall erklären. Künftig soll nun jedes Jahr eine bestimmte Summe, vermutlich 50.000 Euro, für solche Arbeiten in den gemeindlichen Haushalt eingestellt werden, um das Denkmal zu erhalten.
Eine Motormühle für Vehlefanz
Zusätzlich zur Bockwindmühle gibt es in Vehlefanz seit September auch wieder eine Motormühle, natürlich im Mühlenhof. Sie wurde nach Abschluss der Restaurierung anlässlich des Mühlentages für Schauvorführungen in Betrieb genommen. Wie die Mühle funktioniert, zeigte Müller Uwe Welke, der dazu in passender Tracht kam.
Kunst trifft Natur im Schlosspark von Schwante
Entdeckungen ganz anderer Art können die Besucher von Gut Schwante machen, wenn sie sich bei einem Bummel durch den weitläufigen Park die vielen Kunstobjekte ansehen, die dort installiert wurden. Sie stehen manchmal verborgen hinter Baumgruppen oder sind einfach auf der Wiese zu entdecken.
Doch sollte der Besucher sie nicht nur eines Blickes würdigen, sondern sich Zeit nehmen. Denn manchmal offenbaren sich erst auf den zweiten oder dritten Blick tatsächlich interessante Entdeckungen wie ein Windspiel oder tanzende Quader.
Ein Tempel für Buddha in Sommerswalde
Noch Vision ist der buddhistische Tempel, der auf dem Areal von Schloss Sommerswalde entstehen soll. Doch die Planungen des Tharpaland Kadampa Meditationszentrums liegen bereits vor, es gibt sogar ein Modell, wie der Bau aussehen soll. Nachdem die Gemeinde grundsätzlich nichts gegen den Bau einzuwenden hat, kann nun der Bauantrag gestellt werden.
Im Oktober verstarb Erika Kaatsch mit 87 Jahren
Viele Menschen aus Vehlefanz und darüber hinaus haben sie auf ihrem letzten Weg begleitet: Am 18. Oktober ist die langjährige Vehlefanzer Ortsvorsteherin Erika Kaatsch im Alter von 87 Jahren gestorben. Viele Jahre war sie ein nimmermüdes Stehaufmännchen, dessen Auftrag die Entwicklung von Vehlefanz war. Schon kurz nach der politischen Wende verwitwet, stürzte sie sich umso mehr in die politische Arbeit. Kein Stein wurde in ihrem Wohnort bewegt, ohne dass Erika Kaatsch davon wusste. Sprechstunde hielt sie nicht nur im Gemeindezentrum ab, sondern war stets ansprechbar, wo sie ging und stand. Das konnte auf der Straße ebenso sein wie im Supermarkt. Erika Kaatsch lieh allen ihr Ohr. 1934 im heute polnischen Ziegelscheune geboren, kehrte die Gemeindevertreterin (BfO), die bis ins hohe Alter agil und mobil war, immer wieder gerne in ihre erste Heimat zurück und unterstützte auch nach Kräften die Beziehungen zwischen Oberkrämer und der Gemeinde Kotun im Siedlce. Die Anliegen der Älteren waren im Seniorenbeirat des Kreises auch die ihren. Wenn manche sie als streitbar empfanden, nahm sie es als Kompliment für ihr Engagement. Gar nicht zuletzt setzte sich Erika Kaatsch mit Erfolg für ein Seniorenzentrum in ihrem Ort ein, in das sie ausdrücklich auch selbst einziehen wollte. Sie hinterlässt eine Lücke, die kaum zu füllen sein wird.