Auch die Havelländer votierten am Sonntag mehrheitlich für die SPD. Da der Landkreis zu Bundestagswahlen dreigeteilt ist, gibt es hier drei Siegerinnen von der SPD. Im WK 58 (Oberhavel / Havelland I) setzte sich Ariane Fäscher durch. Im WK 56 (Prignitz / Ostprignitz-Ruppin / Havelland II) siegte Wiebke Papenbrock. Im WK 60 (Brandenburg an der Havel / Potsdam-Mittelmark I / Havelland III / Teltow-Fläming I) hat jetzt Sonja Eichwede das Direktmandat erhalten.
Eichwede vor Tiemann
Amtsrichterin Sonja Eichwede bekam 32,1 Prozent der Erststimmen und kann nun vom Amtsgericht Neuruppin in den Bundestag wechseln. Sie ließ das bisherige Mitglied des Bundestags (MdB) Dietlind Tiemann von der CDU (20,1 Prozent) weit hinter sich.
Fäscher vor Feiler
Etwas weniger deutlich war der Vorsprung von Ariane Fäscher (26,3 Prozent). Die bislang als Pressesprecherin und Fachbereichsleiterin Marketing in der Stadt Hohen Neuendorf tätige Politikerin verwies aber mit CDU-Kandidat und MdB Uwe Feiler (20,8 Prozent) den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf Platz 2.
Papenbrock vor Kaufner
Den größten Vorsprung hatte Wiebke Papenbrock, Referentin im Bundespresseamt. Sie konnte 33 Prozent der Erstimmen auf sich vereinen. Das zweitbeste Ergebnis im Wahlkreis 56 erzielte AfD-Kandidat Dominik Kaufner (19,7 Prozent). MdB Sebastian Steineke kam auf 19,4 Prozent.
CDU-Kandidat nur in Dallgow-Döberitz bevorzugt
Es wäre nicht korrekt, zu sagen, es hätten alle Gemeinden im Landkreis Havelland bei den Erststimmen mehrheitlich für die SPD-Kandidatinnen votiert. Denn es gibt einen Ort, in dem der CDU-Bewerber bevorzugt wurde. Das war in Dallgow-Döberitz (Wahlkreis 58). Hier stimmten die Wähler für Uwe Feiler (27,7 Prozent). Ariane Fäscher kam dort nur auf 23,2 Prozent).
Aus Zweitstimmen resultieren Fraktionsstärken
Indessen sind aus bundespolitischer Sicht die Zweitstimmen eigentlich die wichtigeren Entscheidungen. Denn aus den bundesweiten Stimmenanteilen der gewählten Landeslisten resultieren die Fraktionsstärken im Parlament. Auch die 19 Parteien, die sich am Sonntag im Land Brandenburg zur Wahl stellten, hatten zuvor solche Landeslisten mit den Namen ihrer Kandidierenden erstellt - auf Platz 1 jeweils der bzw. die Spitzenkandidierende.
Feiler weiter im Bundestag, Steineke und Tiemann schafften es nicht über Landesliste
Während die SPD ihre Direktkandidierenden zu 100 Prozent in den Bundestag schickt, holte sie aber nur 29,5 Prozent der Zweitstimmen in Brandenbur. Um die Relationen wieder auszugleichen, erhalten die anderen Parteien Ausgleichsmandate. In den Wahlkreisen unterlegene Spitzenkandidierende sind hier aussichtsreichste Anwärter. Etwa bei der CDU stand Uwe Feiler auf Platz 2. Insgesamt haben es nur vier CDU-Mitglieder über Liste in den Bundestag geschafft. Sebastian Steineke stand auf Platz 5, Dietlind Tiemann auf Platz 6.
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