" Die Bearbeitung soll diese Woche abgeschlossen werden. Dann ergeht der Genehmigungsbescheid", betonte Vogel. Es werde eine Umverteilung der Fördermengen zwischen den fünf Wasserwerken des Verbands geben. Und für zwei von ihnen werde es eine Erhöhung der zulässigen Fördermengen geben, so der Minister. "Damit gibt es überhaupt keinen Grund, sich irgendwelche Sorgen darüber zu machen, ob Tesla mit ausreichend Wasser versorgt werden kann." Diese positive Prognose werde auch im laufenden Genehmigungsverfahren eine Rolle spielen. Die für eine Kapazitätserhöhung erforderlichen hydrologischen Gutachten seien erfolgt.
Aus den Wasserwerken des Verbands Strausberg-Erkner seien in den vergangenen drei Jahren jeweils zwischen 8,5 Millionen und 10,8 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert worden, so der Minister. Zugelassen seien 16 Millionen Kubikmeter. Damit gebe es freie Kapazitäten von mehr als fünf Millionen Kubikmetern. Tesla hatte ursprünglich einen maximalen Wasserbedarf von 372 Kubikmetern pro Stunde angegeben. Inzwischen korrigierte das Unternehmen diesen theoretischen Wert auf maximal 243 Kubikmeter, was einem maximalen Jahresbedarf von 1,77 Millionen Kubikmetern pro Jahr entspricht.
Weitere Anträge des Wasserverbands auf Erhöhung der Fördermengen seien noch offen. So habe die Stadt Strausberg ein vom Land finanziertes Gutachten in Auftrag gegeben, inwieweit dortige Grundwasserentnahmen Auswirkungen auf den Straussee haben könnten. Mit einem Ergebnis wird laut Ministerium im März gerechnet.
Auch bei den Abwassermengen hat Tesla seine Maximalzahlen nach unten korrigiert. Ursprünglich sei man von maximal 252 Kubikmetern pro Stunde ausgegangen, inzwischen setze man den Wert bei 177 Kubikmetern an. Der Wasserverband Strausberg-Erkner habe keine eigenen Kläranlagen, sondern nutze etwa in Münchehofe Anlagen, die von Berlin aus geführt werden, erklärte Vogel. Es müsse also mit den Berlinern geklärt werden, in welchem Umfang innerhalb Berlins Abwassermengen umverteilt werden können, wenn durch Tesla die Kapazitäten in Münchehofe nicht ausreichen sollten. Dafür könne man seit dieser Woche ebenfalls die im Genehmigungsverfahren erforderliche positive Prognose geben, unterstrich Vogel. Das Landesumweltamt und die Untere Wasserbehörde würden hier sehr eng zusammenarbeiten.
Die jetzt getroffenen positiven Aussagen des Ministeriums beziehen sich auf den derzeit vorliegenden Antrag von Tesla, also die sogenannte erste Ausbaustufe der Autofabrik. Für mögliche weitere Ausbaustufen mit eventuellen zusätzlichen Wasserbedarfen würden die jetzigen Kapazitäten nicht ausreichen, betonte das Ministerium. Hier müsse im Falle eines Falles nach anderen Optionen gesucht werden. Ein zusätzliches Wasserwerk etwa in Hangelsberg sei ebenso möglich wie eine eigene Wasserversorgung durch Tesla, die jedoch nicht im Trinkwasserschutzgebiet erfolgen werde. Das sei ausgeschlossen.
Zu den geäußerten Sorgen, Tesla-Abwässer könnten das Trinkwasserschutzgebiet gefährden, erklärte der Ministeriums-Abteilungsleiter für Wasser im Ausschuss: "Nach den vorliegenden Unterlagen erfüllt Tesla sogar höhere Umweltschutzstandards als von uns gefordert." Das betreffe zum Beispiel den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen bei der Vorab-Reinigung des in die Kläranlage zu leitenden Abwassers. "Da ist bei Tesla ein sehr hoher technischer Stand zu erwarten."