Die Polizei suchte lange nach einer angeblichen Löwin in Kleinmachnow und Umgebung. Bürger in den betroffenen Gemeinden südlich von Berlin sollten möglichst Wälder meiden und ihr Haus nicht verlassen.
Das angeblich umher stromernde Raubtier hat für allerhand Reaktionen im Netz gesorgt – die meisten davon humorvoller Natur. Wir stellen einige lustige Tweets und Beiträge vor.

Freilaufender Löwe in Brandenburg und der Klimawandel

Einige Nutzer auf Twitter die Frage, ob der Klimawandel schon so weit vorangeschritten sei, dass es jetzt auch Löwen in Brandenburg gebe – das sei ja quasi ein Fall für die Klimakleber der letzten Generation.
Ein anderer Nutzer twitterte, er fühle sich dank eines Kinderbuches perfekt auf die Situation vorbereitet.
Die Twitter-Nutzerin Emma hat wohl mit einem ganz normalen Start in den Tag gerechnet. Dass plötzlich eine Löwin in Kleinmachnow herumläuft, schien sie doch überrascht zu haben.
Die Berichterstattung über das Wildtier hat überdies wohl den Lokalpatriotismus eines Brandenburgers angestachelt. Er betonte, dass Kleinmachnow eben nicht zu Berlin gehört.
Ratlos ist unterdessen der Twitter-User James Zabel. Er fragt sich, woher der Löwe denn kommt, wenn kein Zoo oder Tierpark ihn als „vermisst“ gemeldet hat und untermalt dies mit einem Bild im Stile eines Barock-Gemäldes.
Ein Twitter-Nutzer, der wohl in Prenzlauer Berg wohnt, sieht offenbar seine Tagesplanung gefährdet – er fragt die Twitter-Gemeinde, wie lange die Löwin braucht, bis sie in seinem Kiez angelangt ist – ohne Nutzung des ÖPNV. Schließlich wolle er noch im Kino an der Kulturbrauerei den neuen Barbie-Film schauen.
Eine andere Stimme auf Twitter fühlte sich direkt an das Maskottchen der Fußball-WM 2006 erinnert, die als Sommermärchen im kollektiven Gedächtnis haften blieb. Die wurde damals durch den Löwen Goleo repräsentiert, der Aufsehen erregte, weil er keine Hose trug.
Deutlich ernsthafter fiel die Reaktion der international tätige Non-Profit Tier- und Naturschutzorganisation Wildlife aus. Sie nahm den Vorfall zum Anlass, von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir strengere Regeln für Wildtierhandel und Wildtierhaltung zu fordern.
Nach Angaben der Polizei ist das Tier, trotz Einsatzes von Hubschraubern und Drohnen, noch nicht gefunden worden. Es ist also mit weiteren humorvollen und ernsten Reaktionen im Netz zu rechnen.
Hinweis, 21. Juli: Es scheint nun klar zu sein, dass es sich nicht um einen Löwen handelt, sondern wohl um ein Wildschwein. Die Redaktion hat daher Überschrift und Textpassagen aktualisiert.