Nach dem Tief „Emmelinde“ mit nur wenigen Unwetterschäden in Berlin und Brandenburg soll es mit Schauern und Gewitter weitergehen – das Ende ist aber wohl in Sicht. Laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bleibt der Montag zunächst heiter mit Temperaturen von 21 bis 25 Grad.
In der Nacht zu Dienstag soll es dann stark bewölkt werden und zeitweise zu Regen kommen. Einzelne Gewitter sind möglich – auch Windböen und stürmische Böen von bis zu 70 km/h. Immerhin: Das Wetter soll auf zwölf bis 16 Grad abkühlen.

„Leichter Tornado“ bei Falkenberg/Elster

 Insgesamt hatte die Berliner Feuerwehr am Samstag mit rund 45 Einsätzen wegen Unwetterschäden zu tun. „Es war aber sehr übersichtlich. Nichts Großes. Meist handelte es sich um abgerissene Äste“, sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntag.
Im südlichen Brandenburg meldeten Bürger an der Grenze zu Sachsen bei Falkenberg/Elster am späten Freitagabend „einen leichten Tornado“ an den Deutschen Wetterdienst. „Einige Dächer und Bäume sollen beschädigt worden sein“, sagte ein Sprecher des DWD in Leipzig.
Die weiteren Unwetterschäden hielten sich in Grenzen. Die regionale Leitstelle in Brandenburg/Havel meldete am Samstagmorgen zwölf Einsätze - eine Tanne drohte umzukippen. Aus Cottbus und Umgebung wurden ebenfalls zwölf Einsätze wegen abgebrochener Äste und und eines umgekippten Baumes gemeldet.
Zwei Männer (36 und 47) sterben in Brunnen-Schacht zwischen Seelow und Frankfurt (Oder)
Tödlicher Unfall in Niederjesar
Zwei Männer (36 und 47) sterben in Brunnen-Schacht zwischen Seelow und Frankfurt (Oder)
Niederjesar
In Peitz (Spree-Neiße) lief Wasser in einen Keller. Im Nordwesten Brandenburgs stürzte ebenfalls ein Baum um, in Neuruppin (Kreis Ostprignitz-Ruppin) ein Sonnenschirm. „Es war wesentlich ruhiger als befürchtet“, sagte ein Sprecher der Leitstelle in Potsdam. In anderen Teilen Deutschlands hatte das Unwetter deutlich stärker gewütet, besonders in Nordrhein-Westfalen.
„Vermutlich konnte sich die Luftmasse im Berlin und Brandenburg nicht ganz so stark aufheizen“, sagte ein DWD-Meteorologe aus Potsdam. Nur in der Elbe-Elster-Region habe es stärkeren Regen und Gewitter gegeben.

So war die Lage in Berlin

Die befürchteten Unwetter sind mit dem Eintreffen von Tief „Emmelinde“ in Berlin am Freitagabend ausgeblieben. Zwar regnete es in der Hauptstadt ausgiebig und es blitzte und donnerte vereinzelt. Die Einsatzlage sei aber „absolut ruhig“, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr am späteren Abend. Weder seien bislang vollgelaufene Keller gemeldet worden, noch hätten die Einsatzkräfte wegen Blitzeinschlägen ausrücken müssen.
Die Berliner Berufsfeuerwehr war am Freitagabend mit mehreren Erkundungsfahrzeugen in der Hauptstadt unterwegs, unterstützt von rund 130 Helfern aus den Freiwilligen Feuerwehren. „Es hat einen schönen Regen gegeben, aber sonst war alles im normalen Bereich“, sagte der Sprecher. Erst am Samstagmorgen gab es 20 bis 30 Einsätze, hauptsächlich wegen abgeknickter Äste aus der Nacht. Niemand sei verletzt worden.
Die Berliner Feuerwehr hatte am Abend mitgeteilt, die eigenen Berufswachen am Abend mit Kräften der Freiwilligen Feuerwehr verstärkt zu haben.
„Sie stehen uns damit im Falle steigender Notrufe unverzüglich zur Verfügung“, hieß es auf Twitter. Der Berliner Umweltsenat hat die Menschen in der Stadt angesichts einer heranziehenden Unwetterlage zur Vorsicht aufgerufen.

Unwetter-Chaos in Nordrhein-Westfalen

In anderen Teilen Deutschlands hatte das Unwetter deutlich stärker gewütet, insbesondere in Nordrhein-Westfalen. Im Raum Paderborn wurden nach Polizeiangaben 30 bis 40 Menschen verletzt, mindestens zehn von ihnen schwer. Beim DWD gingen mehrere Meldungen über mutmaßliche Tornados ein, sagte ein Sprecher. Diese Meldungen müssten aber noch überprüft werden.