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Nena in Oranienburg 2023: So war das Konzert am Schloss – mit überraschenden Szenen
Pop-Ikone Nena sorgte bei ihrem Konzert am Schloss in Oranienburg für ausgelassene Stimmung. Das Wetter sorgte allerdings für überraschende Szenen.
Seit mehr als 40 Jahren steht Pop-Ikone Nena auf der Bühne: 1982 feierte sie ihren Durchbruch mit „Nur geträumt“, nicht mal ein Jahr später erschien der internationale Hit „99 Luftballons“. Eingerostet aber ist Nena noch lange nicht.
Das bewies die Künstlerin am Freitagabend (21.7.) bei ihrem ausverkauften Auftritt im Hof des Schlosses in Oranienburg. Dabei sah es zunächst danach aus, als ob das Wetter dem Open-Air-Abend einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen würde – mit mehreren längeren Regenschauern. Die 3.000 Konzertbesucher, bewaffnet mit Regenjacken und –schirmen, ließen sich davon jedoch nicht stören.
Einige von ihnen hatten einen weiten Anreiseweg in Kauf genommen, um ihr Idol zu sehen: „Ich bin heute aus Salzburg gekommen“, erzählt etwa Lisa, ein Fan aus der ersten Reihe.
Mit „Liebe ist ...“ eröffnet Nena das Konzert
Dann, gegen 20 Uhr, ist es endlich so weit: Nena und ihre Band betreten die Bühne und eröffnen mit ihrem Hit „Liebe ist …“ die Show – nur um dann mit dem Nachfolger „Nur geträumt“ richtig durchzustarten. Keine Überraschung für eingefleischte Fans, aber für Gelegenheitshörer, die vorher leichten Pop erwarten haben: Der Sound ist rockig, geht teils ins Punkige, teils sogar in Hard Rock über.
Im Gepäck hat Nena auch neuere Lieder. Nach den zwei Openern geht es etwa mit dem Song „Kreis“ vom 2015 erschienenen, mit Rapper Samy Deluxe produzierten Album „Oldschool“ weiter. An diesem Abend singt ihn Nena im Duett mit ihrem Sohn Sakias Kerner, dessen kraftvolle Stimme perfekt mit der seiner Mutter harmoniert.
Zwischendrin schnappt sich die Sängerin einen Besen und fegt motiviert das überschüssige Regenwasser von der Bühne – ein nasser Spaß für die Fans in den ersten Reihen.
In Oranienburg singt Nena auch aktuelle Single „Karawane“
Im Laufe des Konzerts wird klar: Nena hat seit den 1980er-Jahren nichts an Energie verloren. Ja, ihre Stimme ist reifer geworden – das hört man gerade bei den Klassikern, wie „Fragezeichen“, „Leuchtturm“ oder „Willst du mit mir geh’n“. Gleichzeitig klingt sie immer noch so unverkennbar nach Nena, so jung, so unbeschwert, dass es eine Freude ist, ihr zu lauschen.
Unverkennbar Nena ist auch ihre aktuelle Single, „Karawane“. Für die Künstlerin ist das Lied „etwas ganz Besonderes“, wie sie dem Publikum verrät.
Youtube-Video: „Karawane“ von Nena
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Immer wieder stimmt Nena in den Refrain des Songs ein, sodass schließlich fast alle im Publikum mitsingen: „Die Karawane der Liebe zieht aus in die neue Welt, ich sag’ adieu und zieh’ mit an den Ort, wo es mir gefällt.“
Das Konzert von Nena ist ein Mix aus Alt und Neu
Der Mix aus Alt und Neu zieht sich wie ein roter Faden durch den Abend. Auf das nach Kampfhymne klingende „Genau jetzt“ vom Longplayer „Oldschool“ folgen „Noch einmal“ und „Zaubertrick“ vom Debütalbum der damals noch aus Nena, Rolf Brendel, Carlo Karges, Uwe Fahrenkrog-Petersen und Jürgen Dehmel bestehenden NDW-Band – nur um schließlich mit „Berufsjugendlich“ wieder zur „Oldschool“-Ära zurückzukehren.
Berührend ist hingegen die vorgetragene Version von „Wunder gescheh’n“, die von Nenas Background-Sängerin Emily Intsiful mit dem Akkordeon begleitet wird. Nena schrieb den Song 1988 für ihren Sohn Christopher, der schwer behindert zur Welt kam und nach nicht einmal einem Jahr verstarb.
Über dem Schloss in Oranienburg schweben Luftballons
Höhepunkt des Konzerts ist – wie zu erwarten – der Song „99 Luftballons“, der auf ein Cover des Punk-Klassikers „Blitzkrieg Bop“ von den Ramones folgt. Nun singt wirklich jeder mit, und unzählige Smartphones werden in die Luft gehalten, um diesen Moment für immer festzuhalten. Begleitend zur Anti-Kriegs-Hymne fliegt ein überdimensionaler Luftballon durchs Publikum, kleinere rote Ballons schweben in den Oranienburger Nachthimmel. Ein perfektes Ende, mag man meinen.
Youtube-Video: „99 Luftballons“ von Nena
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Doch Nena und Band lassen sich eine Zugabe natürlich nicht lumpen. Einer der größten Hits der Künstlerin fehlt schließlich noch und wird jetzt prompt nachgeliefert: „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“. Die Menge singt wieder mit, ähnlich laut wie bei den „Luftballons“, die Smartphones sind erneut in der Luft. Ruhiger wird es danach mit dem bluesigen „Auf einmal warst du da“, dem programmatischen „Zusammen“ und dem vom neusten Album „Licht“ stammenden „Alles neu“.
Nena beendet ihr Konzert in Oranienburg nach vier Zugaben
Dann ist der Moment gekommen: Während die letzten, elektronischen Takte von „Alles neu“ noch erklingen, steckt die Pop-Ikone ihr Mikro an den Ständer und beginnt mit dem Rest der Band zu tanzen.
Eine letzte Verbeugung, dann geht sie von der Bühne – nicht ohne den Zuschauern vorher versichert zu haben, wie schön der Abend doch gewesen sei. Die Begeisterung nimmt man der Powerfrau ohne Weiteres ab – und der aufbrandende Applaus der Zuschauer verrät, dass das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruht.
Übrigens ist Nena nicht der einzige Musikstar, der in dieser Woche in Oranienburg zu Gast ist: Am Donnerstag eröffnete Matthias Reim die Konzertreihe im Schlosshof, heute ab 19:30 Uhr ist Adel Tawil live zu hören.