Am 7. September hatte Hündin Dori ihr Jubiläum im Tierheim am See in Eisenhüttenstadt. Genau vor einem Jahr war sie aus einer kleinen Wohnung im 6. Stock in dieses von Jana Feister geleitete Tierheim gebracht worden.
Während andere ein Jubiläum feiern, ist es für den Schäferhund-Mischling ein eher trauriger Anlass. Schließlich ist ein Tierheim für die meisten Tiere nur eine vorübergehende, kurze Bleibe.
Um die 400 Hunde vermittelt Jana Feister mit ihren Mitarbeitern jährlich. Da kommt es recht selten vor, dass ein Hund dort ein komplettes Jahr verbringt. In der Regel treffe dies auf Vierbeiner zu, die entweder einen Beißvorfall hatten oder einer Herdenschutz-Rasse angehören.
Fremde bellt sie in der Regel an
Dabei ist die achtjährige Dori laut Jana Feister gesund, ist auf Menschen bezogen und bindet sich auch recht schnell. Allerdings würden in ihr auch Hütehund-Gene stecken, die es ihr erschweren, auch gegenüber ihr Fremden freundlich beziehungsweise gelassen zu reagieren.
„Für mich ist das von der Rasse her kein Hund für Otto Normalverbraucher. Sie ist zu einem Arbeitshund gezüchtet, der eine Herde beschützen soll. So verbellt sie auch jeden Fremden, der sich ihr nähert“, erklärt die Tierheimleiterin.
Zudem habe Dori eine jahrelang ungeeignete Haltung hinter sich. „Solch ein Hund gehört auf einen Hof, wohin nicht so viele Besucher kommen und der vor Fremden weggesperrt werden kann.“
Kein hoffnungsloser Fall
Zwar sei laut Jana Feister Doris Verhalten korrigierbar, doch dafür sei Geduld notwendig. Zwar hatte die Hündin in der Wohnung mit einer Familie zusammengelebt, die auch ein Baby hatte, doch mit ihr unter fremden Menschen Gassi zu gehen sei sehr anstrengend. Schließlich müssen bei jeder Annäherung von Fremden 45 Kilogramm an der Leine gehalten werden. Als die damalige Halterin einen Unfall hatte, musste sie das Tier abgeben, da ihre Angehörigen nicht mit dem Tier zurechtkamen.
Obwohl Dori auch im Tierheim die Besucher verbellt, hätten sich auch schon Interessenten für sie gefunden. Doch leider gab es Probleme mit deren Hund. Allerdings bescheinigt Jana Feister Dori, dass sie nicht unverträglich im Umgang mit ihren Artgenossen sei. Wer also einen abgelegenen Hof mit genügend Auslauf hat, der wäre für Dori sicherlich ein geeigneter Anwärter auf eine erfolgreiche Adoption. Jana Feister betont jedoch, dass Dori dennoch sehr verschmust ist und auch den Menschenbezug braucht. Dori sollte kein reiner Hofhund sein.