Ein etwa 25 Kilogramm schwerer Schäferhund-Mischling hat einen Sturz aus dem 5. Stock in Frankfurt (Oder) nahezu unverletzt überstanden. „Der hatte nicht nur einen, sondern gleich zehn Schutzengel“, sagt Jana Feister, Leiterin des Tierheims am See in Eisenhüttenstadt.
Jüngst hatte eine Frau ihr spät abends berichtet, dass ein Hund aus dem Fenster im fünften Stock am Bruno-Peters-Berg gesprungen und auf dem Vordach des Einganges gelandet sei. Anschließend sei der Hund vom etwa drei Meter hohen Vordach heruntergesprungen und weggelaufen.
Eine Frau beobachtet in Frankfurt (Oder) den Satz in die Tiefe
Da Jana Feister für die Fundtiere in Frankfurt (Oder) zuständig ist, hatte sie zwei Mitarbeiter zur Suche nach dem sehr wahrscheinlich verletzten Hund geschickt. Diese stellten nach zwei Stunden ergebnislos ihre Bemühungen ein. Gegen 23 Uhr erreichte das Tierheim eine Sichtmeldung. 2.30 Uhr schließlich soll sich die Feuerwehr gemeldet haben.
Jana Feister machte sich mit Mitarbeitern auf den Weg und konnte den Hund übernehmen, nachdem er von mehreren Personen gesichert worden war. „Der Hund stand unter Schock, war völlig verängstigt und schnappte nach jedem. Für mich war erstaunlich, dass er sich nach dem etwa zwölf Meter tiefen Sturz nur an der Haut an der Achillessehne verletzt hatte.“
Da sich der Besitzer bis dahin nicht gemeldet hatte, nahm die Tierheim-Chefin den Hund zu sich nach Hause. „Im Tierheim wäre er in der Nacht ja unbeaufsichtigt geblieben. Ich beobachtete ihn, damit ich für den Notfall einen Tierarzt rufen kann.“ Glücklicherweise sei das nicht nötig gewesen. Der Besitzer habe sich am nächsten Tag gemeldet und sein Tier abgeholt.
Regelmäßig springen Katzen in den Tod
„Er hat anstandslos die Kosten gezahlt. Das hätte er sich sparen können, wenn er den Verlust gleich gemeldet hätte. Nach der Sichtmeldung hätte er seinen Hund holen können.“
Jana Feister wird nach eigenen Angaben etwa einmal monatlich damit konfrontiert, dass irgendwo eine Katze aus dem Fenster oder vom Balkon gesprungen ist und sich dabei verletzte beziehungsweise umkam. „Bei diesem Hund ist es ein ganz doofes Unglück. Wie der Besitzer sagt, soll es unten laut geknallt haben und der Hund sprang vor Schreck aus dem Fenster.“
Laut Jana Feister springt zwar kein Hund oder eine Katze freiwillig in eine unbekannte beziehungsweise unüberschaubare Tiefe, doch entweder tun sie das aus Schreck wie bei einem Gewitter oder rutschen einfach mal vom Fenster oder Balkon ab.
Wenn sie Tiere vermittle und bei der Vorkontrolle mitbekomme, dass die Adoptanten etwas höher wohnen, erhalten diese beispielsweise eine Katze nur unter der Maßgabe, ein Netz am Balkon zu haben. Ansonsten rate sie, beim Lüften die Tiere in ein anderes Zimmer zu sperren.