Einige wollen nach Jahrzehnten endlich wieder ihre Fans mit neuen Songs beglücken, andere schmücken ihren Abschied mit einem musikalischen Rückblick. Das Musikjahr 2023 verspricht ein außerordentliches zu werden.
Am 14. April erscheint das neue Album der US-amerikanischen Metal-Band Metallica: „72 Seasons“ ist 77 Minuten lang und wird zwölf Songs enthalten. Es ist das erste neue Studioalbum seit „Hardwired… To Self-Destruct“ von 2016. Für die US-Ikonen ist es das zwölfte Album in 40 Jahren Bandgeschichte. Außerdem steht eine Welttournee an – vier Shows werden Metallica auch in Deutschland spielen.
Frauenpower: Lana Del Rey und Jennifer Lopez
Mit dem Song „Did you know that there's a tunnel under Ocean Blvd“ hat Lana Del Rey kürzlich nicht nur einen neuen Song veröffentlicht, sondern damit auch den Titel ihres am 10. März erscheinenden gleichnamigen Albums angekündigt. Auch ein paar Gäste werden auf dem Album zu hören sein - darunter die Band Bleachers und der Musiker Jon Batiste.
Mehr als zwanzig Jahre nach der Veröffentlichung ihres Albums „This Is Me ... Then“ hat Jennifer Lopez ein Nachfolgealbum angekündigt. „This Is Me ... Now“ enthält 13 neue Songs und soll im Laufe des Jahres erscheinen. Es ist das erste Album der Musikerin seit dem 2014 erschienen „A.K.A.“.
Auch Deichkind und Fettes Brot kündigen Veröffentlichungen an
„Neues vom Dauerzustand“ (17. Februar) heißt die achte Platte der Hamburger Band Deichkind. „Die Deichkinder wringen ihre Seelen aus, um euch nur den heißesten Scheiß zu bieten“, kündigt die Band an. Der Electro-Vorab-Track „In der Natur“ zeichnet schonmal ein düsteres Bild zwischen Großstadtleben und Klimakatastrophe.
Noch eine Hamburger Band kündigt Großes an: Nach fast 30 Jahren im Geschäft feiern Fettes Brot ihren Abschied 2023 zünftig mit einer riesigen Tournee. Bevor Anfang September in ihrer Heimatstadt an der Elbe der letzte Vorhang fällt, lassen König Boris, Doc Renz und Björn Beton mit „Hitstory“ (10. Februar) noch einmal ihre größten Erfolge aufleben.
Herbert Grönemeyer und Depeche Mode
Zuletzt hatte Herbert Grönemeyer die Single „Deine Hand“ in der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ live vorgestellt – und das neue Album „Das ist los“ (24. März) angekündigt. 20 Jahre nach dem Megaseller „Mensch“ nimmt ziemlich sicher auch diese Platte Anlauf, als 14. seiner Longplayer den Charts-Thron zu erklimmen.
Nach dem überraschenden Tod von Gründungsmitglied und Keyboarder Andrew Flechter im Mai entstand mit „Memento Mori“ das erste Album des nunmehr britischen Synthie-Pop-Duos Depeche Mode. Sechs Jahre nach ihrem Nummer-eins-Album „Spirit“ kommt die 15. Platte im Frühjahr. Für Dave Gahan und Martin Gore steht zudem eine Welttournee an.
Von Pop bis Punk ist für Musikfans einiges dabei
Seine Alben haben quasi ein Nummer-eins-Abo. In seiner Heimat hat der Brite Ed Sheeran bisher alle fünf an die Spitze der Charts gebracht, und auch in Deutschland mischt er ganz oben mit - zuletzt mit „=“ („Equals“) und den Megahits „Shivers“ und „Bad Habits“. Nach einer Pause will er 2023 mit neuem Album durchstarten.
Gleich zum Jahresbeginn zieht der oberkörperentblößte Godfather of Punk Iggy Pop mit seinem lauten und rauen Sound mächtig an den Sockenzipfeln. Glaubt man der Vorab-Single „Frenzy“, dann läuft der 75-Jährige nach der Jazz-Platte „Free“ mit seinem 19. Solo-Album „Every Loser“ (6. Januar) nun wieder zur Hardrock-Höchstform auf.
In Großbritannien hatte die 54-jährige Kylie Minoque zuletzt mit „Disco“ (2020) einen beachtlichen Rekord aufgestellt: In fünf Jahrzehnten erreichte sie jeweils Platz Eins der Charts. 2023 werde die 16. Studioplatte mit der Australierin aufgenommen, verriet der Chef ihres Labels im Sommer. Genaueres ist aber nicht bekannt.
Zweimal Peter geben sich die Ehre
Mit der euphorischen Anti-Krisen-Hymne „Zukunft Pink“ setzte sich der Berliner Seeed-Frontmann Peter Fox im Herbst mit Sängerin Inéz für mehrere Wochen auf Platz Eins der Charts. Fans hoffen, dass der 51-Jährige bald den Nachfolger seines ersten Solo-Albums „Stadtaffe“ (2008) hinterher schießt. Bestätigt ist aber dahingehend noch nichts.
Und noch eine echte Sensation gibt es 2023: Das Genesis-Gründungsmitglied Peter Gabriel kommt auf große Europa-Tournee und hat ein neues Album im Gepäck. Genauere Angaben über „i/o“ gibt es zwar noch nicht, Fans des 72-Jährigen dürften sich aber schon die Hände reiben wegen der ersten Platte mit neuem Material nach mehr als 20 Jahren.
Spektakuläre Ankündigungen aus dem Rock-Bereich
Das wäre nicht weniger spektakulär. „Neue Sounds in Sicht“, postete Keith Richards, Gitarrist der Rolling Stones, Ende Oktober aus einem Tonstudio. Das heizt die Gerüchte an, die britischen Rock-Legenden um Sänger Mick Jagger könnten bald das erste Album mit frischen Songs seit „A Bigger Bang“ (2005) herausbringen. Auf einigen Tracks solle auch der 2021 gestorbene Schlagzeuger Charlie Watts zu hören sein, will die britische „The Sun“ von Gitarrist Ron Wood erfahren haben.
Das letzte Album von Noel Gallagher's High Flying Birds, der neuen Band um den früheren Oasis-Sänger, ist auch schon wieder mehr als fünf Jahre her. 2023 soll der bislang namenlose Nachfolger erscheinen. Der 55-Jährige Brite hatte im Frühjahr verraten, die vierte Platte seiner Band werde einen weitgehend orchestralen Sound haben.