Zur Bundestagswahl 2021 ist das Havelland erneut dreigeteilt. Von den insgesamt 299 Wahlkreisen in Deutschland ragen drei in den Landkreis hinein. Im Osten ist das der WK 58 (mit Oberhavel). Im Westen sind das der WK 56 (mit Prignitz und Ostprignitz/Ruppin) und der WK 60 (mit der Stadt Brandenburg sowie Teilen der Landkreise Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming). Wie überall im Land Brandenburg stehen auch im Havelland 19 Parteien auf den Stimmzetteln. Es variiert die Zahl der Kandidierenden.
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Potsdam

Landeszentrale für politische Bildung verschafft Überblick im Internet

Auf den Stimmzetteln können zwei Kreuze gemacht werden - je eins bei den Direktkandidierenden in den jeweiligen Wahlkreisen (Erststimme) und den zur Wahl stehenden Parteien (Zweitstimme). Einen guten Überblick verschafft die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung auf ihrer Internetseite. Angaben zu Personen sind online mit Wahlprogrammen der jeweiligen Parteien verknüpft.

Drei Wahlkreise - insgesamt 33 Direktkandidierende

Im Wahlkreis 56, zu dem die Ämter Rhinow, Friesack und Nennhausen sowie  die Stadt Nauen gehören, kandidieren zehn Frauen und Männer mit Parteizugehörigkeit. Daneben gibt  es eine Einzelbewerberin und einen Einzelbewerber, die für keine Partei kandidieren. Daher stehen bei den Erststimmen im Wahlkreis 56 genau 12 Namen untereinander auf den Stimmzetteln.
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Rathenow
Im Wahlkreis 60, zu dem die Städte Rathenow und Premnitz sowie die Gemeinde Milower Land gehören, sind es 14 Kandidierende - davon  12 Leute mit Parteibuch. Im Wahlkreis 58 stehen 11 Kandidierende zur Wahl. Einzelbewerbungen gibt es dort nicht.

Zweitstimme ist bundespolitisch wichtigere Entscheidung

Obgleich das Kreuz für Parteien erst an zweiter Stelle steht, ist es doch die bundespolitisch wichtigere Entscheidung. Denn aus dem Zweitstimmenergebnis mit den prozentualen Anteilen der Parteien resultieren die Fraktionsstärken im Bundestag. Parteien, die es bundesweit nicht über die 5-Prozent-Hürde schaffen, gelangen nicht ins Parlament.

Vor vier Jahren: Bundestag wuchs auf 709 Mitglieder

Indessen ist bei den Direktkandidierenden gewählt, wer am Ende die meisten Erststimmen erhalten hat. Wenn Parteien mehr Kandidierende direkt nach Berlin bringen, als ihnen per Zweistimmenergebnis eigentlich nur zustehen, wird das korrekte Stimmenverhältnis durch Mandate für die anderen Parteien wieder hergestellt. Dadurch stieg die Zahl der Bundestagsmitglieder nach der letzten Wahl vor vier Jahren von vormals 631 auf 709. Regulär hat der Bundestag nur 598 Sitze.
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Kreuz bei Erst- und Zweitstimme: Direktkandidierende müssen nicht mit ihren Parteien übereinstimmen

Letztlich ist der personell aufgeblähte Bundestag wohl eine direkte Folge eines gewandelten Wählerverhaltens. Früher war es noch so, dass die Zweitstimme größtenteils so vergeben wurde, dass die bevorzugte Partei mit der Zugehörigkeit des per Erststimme gewählten Direktkandidierenden übereinstimmte. 
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