- Sturmtief Ignatz ist am 21. Oktober über Berlin und Brandenburg hinweggezogen.
- Der Bahnverkehr war in Teilen eingeschränkt.
- Zoos, Tierparks und andere Parks blieben geschlossen.
- Feuerwehren waren im Einsatz.
- Alle aktuellen Informationen zu den Auswirkungen des Sturms gibt es hier.
- Die Folgen des Sturms sind auch am Freitag, 22. Oktober, am Tag danach zu spüren.
Freitag, 22. Oktober - Sturm Ignatz fordert Todesopfer
Das Sturmtief Ignatz hat ein Todesopfer gefordert. Bei Templin wurde ein Lokführer von einem Baumstamm erschlagen - alle aktuellen Entwicklungen am Freitag, 22. Oktober gibt es hier.
Der Sturm hat am Donnerstag in Brandenburg für umgestürzte Bäume und beschädigte Telefon- und Stromleitungen gesorgt. Größere Schäden gab es nach ersten Angaben zunächst nicht, wie die regionalen Leitstellen für Brand- und Katastrophenschutz mitteilten.
Die Regionalleitstelle Lausitz berichtete zeitweise von 115 gleichzeitigen Einsätzen, das sei deutlich mehr als sonst. Die meisten Einsätze gebe es im Kreis Dahme-Spreewald. Überwiegend rücke die Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume aus.
17:28 Über 300 Einsätze der Berliner Feuerwehr
Die Berliner wurde nach Angaben eines Sprechers von 8 bis 16 Uhr zu 339 wetterbedingten Einsätzen gerufen. Die Feuerwehr befand sich deshalb im Dauereinsatz. „Wir sind nahezu am Limit“, sagte ein Sprecher am Mittag. Bis dahin waren es bereits über 250 Einsätze. Die Feuerwehr rief darum am Morgen den Ausnahmezustand Wetter aus. Einsatz-Notrufe werden damit nach Priorität bearbeitet. Mit der höchsten Priorität dort, wo Menschen in Gefahr sind, hieß es.
16:33 Baum in Neuenhagen auf Haus gestürzt
Das Sturmtief Ignatz hält auch die Freiwilligen Feuerwehr in Neuenhagen in Atem. Zwölf Mal waren die Einsatzkräfte am 21. Oktober bis 18 Uhr ausgerückt, um herabgerissene Äste einzusammeln oder umgestürzte Bäume von Wegen zu räumen. Die meiste Arbeit machte ein Baum, der in der Freiligrathstraße auf ein Einfamilienhaus gestürzt war. Personen kamen dabei nicht zu Schaden.
Insgesamt acht Einsätze meldete die Freiwillige Feuerwehr in Fredersdorf-Vogelsdorf bis ebenfalls 18 Uhr, die unter anderem die sich wegen des orkanartigen Winds lösende Dachkonstruktion einer Halle in der Platanenstraße sicherte.
16:10 Viele Einsätze für die Feuerwehr in Brandenburg
Im Westen und Nordwesten Brandenburgs sorgte das Unwetter ebenfalls für zahlreiche Einsätze. „Wir haben in allen Bereichen Sturmeinsätze. Das meiste sind umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Äste“, sagte eine Sprecherin der Regionalleitstelle Nordwest, die für die Kreise Havelland, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und die Stadt Potsdam zuständig ist. Auch Telefon- und Stromleitungen seien teilweise durch den Sturm beschädigt.
Die Regionalleitstelle Lausitz verzeichnete zeitweise sogar 115 Einsätze gleichzeitig - das sei deutlich mehr als sonst. Die meisten Einsätze gebe es im Kreis Dahme-Spreewald. Überwiegend rückte die Feuerwehr auch hier wegen umgestürzter Bäume aus. Zeitweise kam es zu Stromausfällen. In den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße seien Kunden ohne Strom, teilte die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mit.
16:06 Rund 90 Sturm-Einsätze in Oberhavel bisher
Die Regionalleitstelle Nordost – zuständig auch für Oberhavel – zieht am Nachmittag ein Fazit. In Oberhavel sei es zu knapp 90 Einsätzen wegen des Sturms gekommen. Meist handelte es sich um herabstürzendes Astwerk, das teilweise auch Straßen kurzzeitig blockierte. Verletzte oder gar Tote gab es keine. Die Schwerpunktregionen waren Kremmen, Oranienburg und Gransee.
15:50 Ast stürzt auf Notarzt-Fahrzeug
In Oberhavel hinterließ Sturmtief Ignatz vergleichsweise milde Spuren. Die Polizeidirektion Nord spricht von zehn witterungsbedingten Einsätze wegen herabstürzender Äste. Einer ereignete sich in Oranienburg. Ein Baum stürzte auf einen Transporter und versperrte danach teile des Kreisverkehrs. In Mildenberg krachte ein Ast auf ein Notarztfahrzeug, das gerade auf dem Weg zu einem Einsatz war. Der Wagen blieb fahrbereit. Verletzt wurde in Oberhavel bislang niemand.
15:39 Fahrbibliothek kehrt ins Depot zurück
Die Fahrbibliothek des Landkreises Oder-Spree hat wegen der auftretenden schweren Sturmböen ihre Donnerstag-Tour abgebrochen. Letzte Station war Beeskow, die geplanten Stopps in Pieskow, Görzig, Groß Rietz, Lindenberg und Herzberg sind entfallen. Diese Orte werden am 18. November wieder angefahren. Die Leihfristen aller Medien werden automatisch bis zu diesem Datum verlängert.
14:45 Kirchendach in Bernau abgedeckt
In Bernau (Landkreis Barnim) hat der Sturm ein Stück des Blechdaches aus der Herz-Jesu-Kirche gelockert. Das drei Meter lange Blechteil hängt nur noch an einer Seite fest und droht, in die Tiefe zu stürzen. Polizei und Feuerwehr haben die anliegenden Straßen weiträumig abgesperrt. Derzeit wird überlegt, wie man das Blechteil wieder befestigen kann, bevor der Sturm noch weitere Teil lockert.
14:00 Sturmschäden in Ostprignitz-Ruppin
Auch im Westen und Nordwesten Brandenburgs hielt das Unwetter die Einsatzkräfte auf Trab. „Wir haben in allen Bereichen Sturmeinsätze. Das Meiste sind umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Äste“, sagte eine Sprecherin der Regionalleitstelle Nordwest, die für die Kreise Havelland, Ostprignitz-Ruppin, Prignitz und die Stadt Potsdam zuständig ist. Auch Telefon- und Stromleitungen seien teilweise durch den Sturm beschädigt. „Zum Glück sind es bisher nur Sachschäden“, sagte die Sprecherin.
Die Regionalleitstelle Oderland in Frankfurt (Oder) berichtete ebenfalls von Einsätzen wegen umgestürzter Bäume.
13.30 Straßenlaternen in Eberswalde umgekippt
In Eberswalde wurden um 13.30 Uhr im Grenzweg drei Straßenlaternen vom Sturm umgeworfen, die durch Stromleitungen miteinander verbunden waren. Die Holzmasten brachen aufgrund ihres maroden Zustandes in Bodenhöhe ab. Die Freiwillige Feuerwehr Eberswalde sperrte die Straße ab. Vormittags war bereits ein Baum auf einem Parkplatz in der Puschkinstraße auf zwei dort parkende PKW gestürzt. Personen kamen nicht zu Schaden. Auch hier war die freiwillige Feuerwehr Eberswalde zur Stelle.
13:00 Ausnahmezustand in Berlin
Das Sturmtief hat die Berliner Feuerwehr am Donnerstag nach eigenen Angaben „nahezu ans Limit“ gebracht. Am Mittag waren die Retter an mehr als 250 Einsatzstellen im Einsatz, sagte ein Sprecher. Zwischen 8.00 Uhr und 12.00 Uhr rückte die Feuerwehr demnach zu 164 wetterbedingten Einsätzen aus.
Nach Angaben des Sprechers wurde eine Frau in Prenzlauer Berg von herabfallenden Ästen leicht verletzt. Auch gab es erhebliche Sachschäden an parkenden Autos. In Pankow sei ein Baum in eine Hausfassade gefallen.
Die Feuerwehr rief am Morgen den Ausnahmezustand Wetter aus. Einsatz-Notrufe werden damit nach Priorität bearbeitet mit der höchsten Priorität dort, wo Menschen in Gefahr sind, hieß es. Für den restlichen Donnerstag rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Berlin und Brandenburg mit Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 85 Kilometern pro Stunde. Lokal seien Sturmböen bis 100 Kilometer pro Stunde, in Gewitternähe einzelne orkanartige Böen bis 110 Kilometer pro Stunde nicht ausgeschlossen.
12:45 Gewitter im Norden von Brandenburg
Es ist stark bewölkt mit zeitweise schauerartigen Regen. Vor allem im Norden Brandenburgs werden auch Gewitter erwartet. Die Temperaturen steigen auf Werte zwischen 15 bis 18 Grad.
Für den Freitag wird ein frischer Südwest- bis Westwind mit teilweise stürmischen Böen vorhergesagt, der am Abend nachlässt. Es wird kühler. Die Temperaturen steigen nur noch auf bis zu 11 Grad.
12:15 Abgeknickte Bäume in Frankfurt (Oder)
Die Frankfurter Berufsfeuerwehr wurde schon am Donnerstagvormittag (21. Oktober) auf einen Parkplatz an der Ortsdurchfahrt der B112 gerufen. Dort hatte der Sturm eine Rubinie abgebrochen und auf vier geparkte Fahrzeuge geworfen. Verletzt wurde zum Glück niemand.
Kurz darauf ging bei der Leitstelle Oderland die Mitteilung ein, dass am „Türmchenhaus“ in der Gubener Straße ein Stück Dachblech teilweise abgerissen wurde und an der Fassade hing. Die Freiwillige Feuerwehr Stadt-Mitte kam mit der Drehleiter zum Einsatz.
12:11 Erster Einsatz der Feuerwehr in Fürstenwalde
Glück im Unglück hat eine Frau gegen 11 Uhr in Fürstenwalde gehabt. Auf dem Parkplatz eines Getränkehandels an der Langen Straße ist ein Baum auf ihr Auto gekracht. „Nicht mal eine Minute zuvor“, sei sie in den Laden gegangen, berichtet Luba Menz. Sie arbeite zwei Minuten um die Ecke, sagt sie, wollte für eine Familie schnell Getränke holen. „Man sagt immer bei Sturm soll man nicht unter einem Baum parken“, sagt die 31-Jährige. „Ich dachte, das ist weit genug weg.“
Dabei hat sie damit sogar recht behalten, schließlich sind lediglich dünne Äste der Krone auf dem Dach ihres Wagens gelandet. Die Feuerwehr Fürstenwalde konnte das Auto mit der Kettensäge schnell freischneiden. „Wäre das Auto nicht betroffen gewesen, hätten wir nichts gemacht“, erklärt Einsatzleiter Christian Stelzer.
Der Parkplatz sei ein Privatgrundstück und der Eigentümer für die Sicherung und Beräumung zuständig. Doch um der Betroffenen schnell zu helfen, haben die Einsatzkräfte ihr Auto von den Ästen befreit und schließlich sogar ausgeparkt. Es ist der erste Einsatz der Feuerwehr durch Sturm „Ignatz“.
11:13 Parks der preußischen Stiftungen geschlossen
Wegen der Warnung vor Sturm sind alle Parkanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg am Donnerstag geschlossen. Über Öffnungen könne man erst reden, wenn amtliche Entwarnungen vorliegen, sagte ein Sprecher der Stiftung in Potsdam. Außerdem müsse dann auch geprüft werden, wie hoch mögliche Schäden seien. „Unter Umständen gibt es noch Aufräumarbeiten. Wenn alles gut geht, können wir frühestens am Freitagvormittag wieder öffnen“, sagte der Sprecher.
11:00 Tierpark und Zoo in Eberswalde und Cottbus geschlossen
Auch der Tierpark in Cottbus bleibt aufgrund der Sturmwarnung am Donnerstag geschlossen. Die Tiere würden - soweit das möglich sei - in den Ställen versorgt, teilte die Stadt Cottbus mit. Ebenso lässt der Zoo in Eberswalde nach einer Mitteilung auf der Webseite seine Türen am Donnerstag geschlossen. Der Heimattiergarten in Fürstenwalde verfuhr genauso.
10:30 Baum kippt in Hasenfelde auf Wohnhaus
Im 300-Einwohner-Dorf Hasenfelde nördlich von Fürstenwalde stürzte gegen 10.30 Uhr ein Baum vom Kirchengrundstück auf das benachbarte Wohnhaus. Inhaberin Carola Guzek berichtete, sie habe gerade mit ihren Enkeln in der Wohnstube gesessen, als sie den Einschlag hörte. Zu Schaden kam niemand. Feuerwehrleute aus den Nachbarorten Arensdorf und Heinersdorf rückten an. „Wir haben Hilfe von der Feuerwehr Müncheberg angefordert, weil wir keinen Hubsteiger haben“, sagte Einsatzleiter Marcel Erben. Die Feuerwehrleute begannen, den Baum abzutragen.
„Das Haus ist weiter bewohnbar“, sagte Erben, der auch stellvertretender Wehrführer des Amts Odervorland ist, zu dem Hasenfelde gehört. Er musste bald zum nächsten Einsatz: Im Waldweg am Ortsrand von Hasenfelde drohte ein Telefonmast umzukippen. Die Feuerwehr musste am Ende die Leitung durchtrennen.
08.00 RE1-Strecke nur eingleisig befahrbar
Am Donnerstagmorgen ist es in Berlin und Brandenburg noch zu keinen wetterbedingten Unfällen oder größeren Verkehrseinschränkungen gekommen. Einzig die Bahn meldete vereinzelte Verspätungen aufgrund von technischen Störungen, die von dem Sturm verursacht worden seien, wie eine Bahn-Sprecherin sagte. Zwischen Halbe und Lübbe im Spreewald führen die Züge nur eingleisig, da ein Baum auf die Gleise gefallen sei.
Bislang sind Sturmschäden ausgeblieben. Nach Angaben des Polizeilagedienstes wurden einige Bäume vor allem im Süden entwurzelt, aber keine Schäden angerichtet. Größere Vorkommnisse seien nicht gemeldet worden. „Toi, toi, toi, so soll es auch bleiben“, sagte Ines Filohn, Sprecherin der Polizeidirektion Süd, auf Anfrage. Ein Baum wurde bei Krassig (Landkreis Elbe-Elster) und einer an einer Straße bei Luckau (Landkreis Dahme-Spreewald) entwurzelt.
Zwischen Fürstenwalde und Frankfurt (Oder) gibt es erste Einschränkungen im Bahnverkehr. Die Strecke ist nur eingleisig befahrbar. Offenbar blockiert ein Baum die Gleise.
15:20 Zoos und Tierparks in Berlin und Brandenburg geschlossen
Wegen der Sturmwarnung bleiben der Zoo und der Tierpark in Berlin am 21. Oktober geschlossen. „Aus Erfahrung wissen wir, dass solche Unwetterwarnungen keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden sollten“, teilte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem am Mittwoch mit.
Um Gäste und Tiere vor herabfallenden Ästen zu schützen, werde man den Betrieb am Donnerstag für den Besucherverkehr schließen und die Tiere in Häusern und Stallungen unterbringen. Das Aquarium soll regulär öffnen.
Gäste mit Tickets für den Donnerstag bittet die Zooleitung, sich für eine Umbuchung zu melden. „Wir hoffen sehr, dass wir von größeren Schäden verschont bleiben“, so Knieriem. In dem Fall sollen Zoo und Tierpark ab dem Freitag wieder regulär öffnen.
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