Am 25. Februar sind im Berlinale-Palast bei einer Gala die Preise des diesjährigen Festivals vergeben worden. Auch zwei deutsche Filme sind unter den ausgezeichneten. Hier sind die Preise im Einzelnen:
Goldener Bär für den besten Film
Der Goldene Bär, der Hauptpreis der Berlinale, geht an „Sur L’Adamant“ von Nicolas Philibert. Der Dokumentarfilm erzählt von einer Hilfseinrichtung für Menschen mit psychischen Problemen in Paris. Jurypräsidentin Kristen Stewart machte deutlich, dass es keine Diskussionen über die Preiswürdigkeit diesees Films gab: „Manche Filme sieht man und weiß: das ist es“, erklärte sie bei der Preisverleihung.
Silberner Bär Großer Preis der Jury
Der Große Preis der Jury ging an „Roter Himmel“ von Christian Petzold. Der deutsche Regisseur erinnerte in seinem Dank auch an den unlängst verstorbenen Regisseur Carlos Saura, der für ihn so wichtig gewesen sei. Sein Film erzählt von vier jungen Menschen, die in einem von Waldbränden bedrohten Gebiet an der Ostsee
Silberner Bär Preis der Jury
Der Preis der Jury ging an das Psychodrama „Mal Viver“ des portugiesischen Regisseurs João Canijo, das von mehreren Frauen in einem alten Hotel erzählt. Die Geschichte, die sehr behutsam, aber auch sehr hart von psychischen Spannungen, Eifersucht und Konflikten innerhalb einer Familie erzählt, hat mit „Viver Mal“ ein Pendant in der Reihe Encounters, das die gleiche Geschichte aus Sicht der Hotelgäste erzählt.
Silberner Bär für die beste Regie
Der Franzose Philippe Garrel erhielt den Silbernen Bären für die beste Regie, in seinem Film „Le grand chariot“ porträtiert er eine Puppenspielerfamilie – und bedankt sich bei seiner Familie, insbesondere seinen Kindern, die mitgespielt haben, aber vor allem bei dem unlängst verstorbenen Großmeister Jean-Luc Godard, der mit „Alphaville“ auf der Berlinale den Goldenen Bären gewann.
Silberner Bär für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle
Die achtjährige Sofía Otero gewinnt für „20.000 Species of Bees“ den Preis für die beste schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle. Die achtjährige Nachwuchsschauspielerin ist nach Angaben der Filmfestspiele die jüngste Preisträgerin in der Geschichte der Berlinale. Im Film „20 000 especies de abejas“ („20 000 Species of Bees“) spielt sie ein achtjähriges Kind, das auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist. Und bedankt sich bei der Preisverleihung ausführlich und unter Tränen bei ihrer ganzen Familie samt Onkeln und Tanten.
Silberner Bär für die beste Schauspielerische Leitung in einer Nebenrolle
Die Österreicherin Thea Ehre erhielt den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi „Bis ans Ende der Nacht“ eine Transfrau, die mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll.
Silbernern Bär für das beste Drehbuch
Regisseurin Angela Schanelec erhielt für „Music“ den Preis für das beste Drehbuch. Die Regisseurin, die aus Krankheitsgründen fehlen musste, bedankte sich mit einem schriftlichen Gruß, den ihr Produzent verlas: „Mir ist sehr klar, dass die Welt sich nicht um die Bären dreht. Ich grüße besonders meine ukrainischen und russischen Freunde. Und falls jemand fragt: Der Echse, die im Film vorkommt, geht es gut.“
Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung
Die Kamerafrau Hélène Louvart erhielt den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung für das Drama „Disco Boy“. Franz Rogowski spielt darin einen Mann, der aus Belarus flieht und der französischen Fremdenlegion beitritt.
Goldener Bär für den besten Kurzfilm
„Les Chenilles“ von Michelle und Noel Keserwany
Silberner Bär Preis der Jury (Kurzfilm)
„Marungka tjalatjunu“ (Dipped in Black) von Matthew Thorne und Derik Lynch
Berliner Kandidat für die Preiskategorie „European Short Film"
„Adentro Mio Estoy Bailando“ (The Klezmer Project) von Leandro Koch und Paloma Schachmann
GWFF Preis bester Erstlingsfilm
Berlinale Dokumentarfilmpreis
„El Eco“ (The Echo) von Tatiana Huezo
Berlinale Series Award
The Good Mothers von Julian Jarrold, Elisa Amoruso (Regie)
Goldener Ehrenbär für das Lebenswerk
Berlinale Kamera
Caroline Champetier
Preis für den besten Film der Sektion Encounters
„Here“ von Bas Devos
Preis für die beste Regie der Sektion Encounters
Tatiana Huezo für „El Eco“ (The Echo)
Spezialpreis der Jury der Sektion Encounters
„Orlando – ma biographie politique“ (Olando - My political biography) von Paul B. Preciado und „Samsara“ von Lois Patino (ex aequo)
Gläserner Bär für den besten Film der Sektion Generation Kplus“
„Sweet As“ von Jub Clerc, Australlien
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm der Sektion Generation Kplus
„Closing Dynasty“ (Queenie) von Lloyd Lee Choi, USA
Großer Preis der Jury der Sektion Generation Kplus
„Mimi“ (She – Hero) von Mira Fornay, Slowakei
Spezialpreis der Jury der Sektion Generation Kplus
„Waking Up in Silence“ von Mila Zhluktenko, Daniel Asadi Faezi, Deutschland / Ukraine
Gläserner Bär für den besten Film der Sektion Generation 14plus
„Adolfo“ von Sofía Auza, USA / Mexiko
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm der Sektion Generation 14plus
„Man khod, man ham miraghsam“ (And Me, I'm Dancing Too) von Mohammad Valizadegan, Iran / Deutschland / Tschechien
Großer Preis der Jury der Sektion Generation 14plus
„Hummingbirds“ von Silvia Del Carmen Castaños, Estefanía “Beba” Contreras, USA
Spezialpreis der Jury der Sektion Generation 14plus
„Infantaria“ (Infantry) von Laís Santos Araújo, Brasilien
Kompass-Perspektive-Preis
„Sieben Winter in Teheran“ von Steffi Niederzoll
Heiner-Carow-Preis
„Knochen und Namen“ von Fabian Stumm
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