■ Rund 192.000 Wahlberechtigte sind zwischen Oder und Spree zur Wahl aufgerufen. Viele haben bereits gewählt. Mehr als 45.000 Briefwahlunterlagen wurden ausgegeben oder verschickt – davon einige auch nach Übersee. Eine Steigerung gegenüber 2017, als vorab rund 31.000 Stimmzettel ausgegeben worden waren.
■ Vor vier Jahren hatte sich der frühere Frankfurter OB Martin Patzelt (CDU) mit 27,1 Prozent der Erststimmen gegen AfD-Mann Alexander Gauland (21,9 Prozent) durchgesetzt. Patzelt (74) tritt nach zwei Legislaturperioden im Parlament nicht noch einmal an. Auch Thomas Nord, der 2017 für die Linken im Wahlkreis angetreten war, und damals über die Landesliste in den Bundestag einzog, hat sich kein weiteres Mal aufstellen lassen.
Im Vergleich zu 2017 fehlt es diesmal an bekannten Gesichtern
■ Um das Direktmandat bewerben sich 13 Kandidatinnen und Kandidaten. Es fehlt diesmal an bekannten Gesichtern, ein entsprechend knappes Rennen wird erwartet. Mehr zur letzten Trendprognose für den Wahlkreis 63 finden Sie hier.
■ Die Themen, über die im Wahlkampf in Oder-Spree und Frankfurt diskutiert wurde, sind vielfältig. Die Tesla-Ansiedlung soll Ostbrandenburg einen wirtschaftlichen Aufschwung geben. Der Klimawandel hat schon jetzt Folgen für die Region, die sich auf mehr Wetterextreme einstellen muss. Feuerwehren und Hilfsorganisationen sind dabei nicht überall optimal ausgestattet.
Die Digitalisierung stockt, es fehlt an Glasfaseranschlüssen, mancherorts gibt es nicht mal Handyempfang. Auch viele Schulen warten auf die passende Ausstattung, um Kinder für die Zukunft fit zu machen. Im Umbruch befindet sich ebenso die Landwirtschaft. Zu weiteren wichtigen Themen gehören steigende Mieten am Berliner Rand, der Ausbau der A12, die Zukunft des gesperrten Helenesees oder die Gesundheitsversorgung.
Drei Kandidatinnen, neun Kandidaten
■ Für die CDU tritt Daniel Rosentreter (39) an. Der Richter am Verwaltungsgericht lebt in Erkner und engagiert sich beim THW. Die AfD schickt Wilko Möller (55) ins Rennen. Bei der Landtagswahl 2019 gewann der Bundespolizist das Direktmandat in Frankfurt (Oder). Für die SPD kämpft Mathias Papendieck (39) aus Schöneiche um den Einzug in den Bundestag. Der IT-Verantwortliche steht auf Listenplatz 5. Sozialwissenschaftler Stefan Kunath (32) aus Frankfurt (Oder) will für die Linke in den Bundestag, er steht auf dem vergleichsweise aussichtsreichen Listenplatz 4.
Für die FDP bewirbt sich Jasmin Stüwe (31) aus Erkner, die als Quereinsteigerin an einer Grundschule arbeitet. Marcus Winter (51), Radiologe im Krankenhaus in Beeskow, tritt für Die Grünen an. Kai Hamacher, Direktkandidat der Freien Wähler, (47) selbstständig im Bereich Werbevermarktung, stand bereits 2017 auf dem Stimmzettel im Wahlkreis 63. Sein Ergebnis damals unter der Flagge der Piratenpartei: 0,5 Prozent.
■ Direktkandidatin der PARTEI ist die Veranstaltungskauffrau Cindy Rosenkranz (31), die in Frankfurt (Oder) arbeitet und lebt. Thomas Wötzel (51), tritt für die neue, corona-kritische Partei „Die Basis“ an. Der selbstständige IT-Unternehmer kommt aus Grünheide und war auch schon stellvertretender Landesvorsitzender der FDP. Norman Heß (32), Kandidat der ÖDP, ist im Schlaubetal aufgewachsen. Der Ökologe absolviert derzeit ein Master-Studium in Dresden. Rentner Dieter Weihrauch (67) von der Marxistisch-Leninistischen Partei (MLPD) trat ebenfalls bereits 2017 als Direktkandidat an und erreichte 0,3 Prozent. Mit Informatik-Kaufmann Ralf Kaun (59) aus Friedland sowie Wirtschaftsingenieurin Manuela Marquardt (58) aus Eisenhüttenstadt stehen zudem zwei Einzelkandidaten auf dem Wahlzettel.
Die SPD feiert in Woltersdorf, die CDU in Frankfurt
■ Die Liste der Parteien, die mit der Zweitstimme gewählt werden können, ist noch länger und umfasst 19 Parteien und Wählervereinigungen. Neben den bereits genannten, die jeweils auch Direktkandidaten stellen, gehören dazu noch die Tierschutzpartei, die NPD, die DKP, die Partei der Humanisten, die Piraten, Team Todenhöfer, Unabhängige für bürgernahe Demokratie und Volt.
■ Einige Kreisverbände der Parteien laden zu Wahlpartys ein. In Frankfurt treffen sich die Grünen in der WG-Bar in der Großen Scharrnstraße. Die Linken-Kreisverbände verfolgen den Ausgang der Wahl ganz in der Nähe im Blok O in der Karl-Marx-Straße. Die CDU Frankfurt feiert im Königs Fritzen in Altberesinchen. Die SPD begeht den Wahlabend im Kulturhaus in Woltersdorf, wo gleichzeitig auch ein neuer Bürgermeister gewählt wird.
Mehr zu dem Thema finden Sie auf unseren Themenseiten zur Bundestagswahl und zum Wahlkreis 63.
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