Wahrscheinlicher als Besuche der Königinnen von Schweden und Dänemark in Rathenow ist eine Stippvisite von Sonja, Königin von Norwegen. Denn sie ist mit der gebürtigen Rathenowerin Rosemarie Köhn eng befreundet.
Die SPD-Stadtverordnetenfraktion um Hartmut Rubach ist der Ansicht, dass Rosemarie Köhn die Ehrenbürgerschaft verliehen werden sollte. Ein diesbezüglicher Beschlussantrag wird am 25. März 2021 im Hauptausschuss beraten. Zwar lebt die Frau schon seit 1946 nicht mehr in der Stadt, hat diese aber in Norwegen sehr bekannt gemacht.
In Sankt-Marien-Andreas-Kirche getauft
Rosemarie Köhn war die erste Frau in der Geschichte des Königreichs, die Bischöfin wurde. Eine erstaunliche Entwicklung, die wohl schon mit der evangelischen Taufe am 26. Oktober 1939 in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche zu Rathenow ihren Anfang genommen hatte.
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Theologie in Norwegen studiert
Der Vater kehrte aus der Kriegsgefangenschaft nicht wieder nach Hause. Daraufhin verließ die Mutter, Mathilde Köhn, mit der Tochter Stadt und Land und zog 1946 nach Norwegen. Dort studierte Rosemarie Köhn Theologie und arbeitete nach dem Studium an der Theologischen Fakultät der Universität in Oslo, wo sie das Seminar zur Ausbildung der Theologen leitete und eine hebräische Grammatik herausgab, nach der alle Studenten in ganz Skandinavien lernten.
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Bischöfin von 1993 bis 2006
Ihr Unterricht machte sie in Norwegen so bekannt, dass König Harald V., der damals noch Oberhaupt der Norwegischen Staatskirche war, Rosemarie Köhn 1993 zur ersten weiblichen Bischöfin in Norwegen ernannt hatte. Sie blieb es bis 2006.
Mitglied im Förderkreis
Nach 1990 war sie beinahe jährlich nach Rathenow gekommen. Seit 2009 ist Rosemarie Köhn Mitglied im Förderkreis zum Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Als sie sich 2011 in das Ehrenbuch der Stadt Rathenow eintragen durfte, wurde sie durch Bürgermeister Ronald Seeger (CDU) gebeten, eine Einladung zum Besuch der Stadt für Königin Sonja, geboren 1937, mitzunehmen. Denn die Frauen sind eng befreundet. Ob die Bitte übermittelt wurde, ist unklar.
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„Rose“ setzte literarisches Denkmal
Laut SPD-Antrag sei das Wichtigste, was Rosemarie Köhn zur Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow qualifiziert, sein Buch über ihr Leben, das unter dem Titel „Rose“ im Jahr 2007 in Norwegen erschienen ist und ein Bestseller wurde. In diesem hat sie auf Norwegisch ihrer Heimatstadt Rathenow ein literarisches Denkmal gesetzt und Rathenow in ganzen Land der Fjorde bekannt gemacht.
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