Unsere Spendeaktion „Wir helfen“ hat am Freitag (30. Juli) die Marke von 600.000 Euro überschritten. Das Geld soll den Opfern der Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu Gute kommen. In der kommenden Woche sollen die Initiatoren darüber beraten, welche Einrichtungen und Personen unterstützt werden sollen. Ein erstes Projekt ist das Behindertenheim in Sinzig, bei dem in der Unwetternacht zwölf Menschen uns Leben gekommen waren.

Spendenkonto Hochwasserhilfe

Für die Spenden aus Brandenburg wurde ein Konto eingerichtet: Landkreis Märkisch-Oderland, IBAN: DE39 1705 4040 0020 0662 95, Stichwort: Spenden Hochwasserhilfe 2021

Oberhavel ist als neuer Partner mit an Bord

Am Freitag kündigte der Landkreis Oberhavel an, dass er sich an der Spendenaktion der Märkischen Oderzeitung gemeinsam mit der Lausitzer Rundschau, dem Landkreis Märkisch-Oderland und der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft beteiligen möchte. Landrat Ludger Weskamp (SPD) sagte, „für den Landkreis Oberhavel ist es eine Selbstverständlichkeit, die Spendenaktion zu unterstützen“. Das Ausmaß dieser Katastrophe gehe weit über jegliche Vorstellungskraft hinaus. Zahlreiche Menschen aus Oberhavel hätten bereits gespendet, Hilfsgüter ins Flutgebiet gesandt oder sogar selbst vor Ort mit angepackt.

Im Oderbruch kennen die Menschen solche Notsituationen

„Es zeigt sich, dass es gut und wichtig ist, eine solche Aktion auf breite Füße zu stellen“, sagt Karsten Ilm, Bürgermeister von Wriezen. „Das ist ein sicheres Fundament, um sehr viele Menschen zu erreichen und eine solche Spendenaktion zum Erfolg zu führen.“ Die Höhe des aktuellen Kontostands überrasche ihn sehr, „obwohl ich schon hohe Erwartungen hatte, weil mir klar war, dass die Menschen im Oderbruch um die Bedeutung einer solchen Katastrophe für den Einzelnen wissen“, betont der CDU-Politiker.
Neben den Überweisungen von Spendengeldern auf das gemeinsame Konto sind für die Aktion „Wir helfen“ auch größere Bar-Spenden bei Straßensammlungen zusammengekommen. „Alle Altersgruppen haben gespendet. 95 Prozent der Leute, die wir auf dem Supermarkt-Parkplatz angesprochen haben, gaben etwas in die Kasse“, berichtet der Letschiner Ortsvorsteher Manfred Neubauer über eine Sammlung am Donnerstag dieser Woche, bei der mehr als 1400 Euro gespendet wurden. Eine häufige Aussage von Spenderinnen und Spender war demnach: „Uns wurde 1997 geholfen. Jetzt sind wir froh, dass wir helfen können.“

Jetzt werden weitere Projekte in der Krisenregion gesucht

Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen bei Straßensammlungen in Letschin und seinen Ortsteilen 4733 Euro gespendet, sagt Bürgermeister Michael Böttcher. „Wenn man diese Gelder und die große Summe auf dem Konto sieht, bin ich überwältig von der Hilfsbereitschaft in unserer Region. Ich bin glücklich, dass ich diese Initiative mit starten durfte.“ Nun gehe es in den kommenden Tagen darum, sich zu beraten und weitere Projekte auszuwählen, an die Spendengelder gehen. „Ich hoffe, dass wir auch dabei ein gutes Händchen haben. Das ist den Spendern nämlich sehr wichtig: Sie wollen, dass unmittelbar den Menschen vor Ort geholfen wird“, betont Böttcher.
In den Augen von Gernot Schmidt, Landrat von Märkisch-Oderland, zeigt die große Hilfsbereitschaft in Brandenburg, „dass Krisen, wie wir sie jetzt haben, das Gute im Menschen freispülen“. Die Leute im Westen und im Osten Deutschlands seien ein Volk, das zusammensteht. „Wenn wir bei der Spendenaktion 250.000 Euro schaffen, sind wir glücklich“, habe er vorab zu seinen Mitarbeitenden gesagt. Nun sei man bei weit über 600.000 Euro und die Aktion gehe ja noch weiter, sagt der SPD-Politiker auch mit Verweis auf das Benefizkonzert des Brandenburgischen Staatsorchesters am 20. August. „Da fehlen einem die Worte.“

Das Brandenburgische Staatsorchester veranstaltet Benefizkonzert

Bei dem Benefizkonzert wird es eine symbolische Scheckübergabe der Spendengelder geben. Dazu eingeladen sind die Landesvertretungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Es sagte am Freitag: „Ich bin begeistert über die Spendenaktion.“
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