Vieles hat sich zwischen Lieberose, Friedland, Beeskow und Storkow im Jahr 2020 ereignet, da machte auch der Mai keine Ausnahme.

Beeskower wird Entenpapa

Das war eine echte Überraschung: Eines schönen Tages tritt Jan Radke auf seinen Balkon im zweiten Stock in der Fontanestraße. Die Brüstung zieren mehrere Blumenkästen unterschiedlicher Größe. In einem der zwei kleineren gucken Federn über den Rand hinaus. Eine Entendame sitzt drin. Sie bemerkt den Hausherrn. Und fliegt fort. Zweimal ging das so, erinnert sich Jan Radke. Dann blieb die Ente in dem Kasten, um dort Eier zu legen und diese geduldig auszubrüten.

Praxis-Übergabe in Friedland

In Friedland hat Monika Drewke (62) endgültig ihre Arztpraxis an Irina Hadzhieva-Pavlova (39) übergeben. Drewke war lange Jahre als praktische Ärztin und Psychotherapeutin aktiv. Ihre Nachfolgerin ist Fachärztin für Innere Medizin. Zunächst soll die Praxis in Drewkes Wohnhaus in der Lindenstraße bleiben. Wenn das neue Arztzentrum, das der Landkreis in Modulbauweise errichten lässt, fertig ist, will die Internistin Hadzhieva-Pavlova dorthin umziehen.

Erinnerungen an Kriegsgeschehen in Beeskow

Vor 75 Jahren erlebte Beeskow schlimme Zeiten. Schon Anfang des Jahres 1945 kamen viele Tausende, die vor der Roten Armee geflohen waren, mit Flüchtlingstrecks aus den ehemaligen Ostgebieten durch unsere Stadt, erinnert sich anlässlich des Jahrestages der Beeskower Eberhard Keil an jene schwere Zeit. Obwohl nur auf der Durchreise, mussten die Fliehenden verpflegt und ihnen Übernachtungen bereitgestellt werden. Schulen und Hotels wurden als Flüchtlingslager zur Verfügung gestellt. Die Notunterkünfte reichten aber nicht aus, so dass sogar Garagen und Toreinfahrten genutzt wurden.

Stadt Beeskow wird vermessen

Ein auffälliger orangefarbener "Straßengutachter" fuhr Ende Mai durch Beeskow, um 100 Kilometer der hiesigen Verkehrswege aufzunehmen. Die Stadt Beeskow lässt erstmals mit dieser Methode den Zustand der städtischen Straßen protokollieren. Dafür ist das Erfurter Ingenieurbüro Lehmann und Partner beauftragt worden.
Sirwan Rashid kam dazu mit seinem Messfahrzeug, ausgestattet mit Kameras, Laserscannern und einer GPS-Antenne. Drei Tage innerhalb von zwei Wochen wurde – witterungsabhängig – vermessen. Die Stadtverwaltung Beeskow will diese detaillierte Erfassung des Straßenzustands intern nutzen, um die finanziellen Mittel zur Erhaltung und Reparatur von Straßen und Wegen zielgerichteter einsetzen zu können.

Bundeswehr dient im Gesundheitsamt

Anfang Mai trafen sich der Kommandeur des Landeskommandos Brandenburgs, Oberst Olaf Detlefsen, und Landrat Rolf Lindemann, um offiziell die Bundeswehrkameraden zu begrüßen, die das Gesundheitsamt des Landkreises Oder-Spree unterstützen werden. Soldaten aus dem aktiven Dienst des Informationstechnikbataillon 381 in Storkow (Mark) helfen den Mitarbeiter im Gesundheitsamt bei der Ermittlung von Kontakten infizierter Personen und an der Hotline. Im Zusammenhang mit der Pandemie wurde das Gebäude des Gesundheitsamtes aufgeteilt. In den Büros sitzen je zwei Personen, ein Soldat und eine Mitarbeiterin des Amtes. Im Laufe des Jahres sollte der Landkreis noch mehr Hilfe von der Armee bekommen.

Radwegebau zwischen Beeskow und Groß Rietz

Wo einst die Eisenbahn fuhr, kann in naher Zukunft spaziert, gelaufen, geradelt und geskatet werden: Für den Geh- und Radweg von der Ortsumgehung Beeskow bis zum ehemaligen Bahnhof Groß Rietz – einschließlich der Verbesserung der Straßenführung der Bundesstraße 168 und dem damit verbundenen Umbau des Knotenpunktes der B 168 mit der Landstraße 411 in Richtung Görzig – gab der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg grünes Licht. Es wird gebaut, voraussichtlich schon 2021.

Angriff auf Bienen auf Burg Storkow

Holger Ackermann fällt ein Stein vom Herzen: Der Bienenkönigin ist nichts passiert. Er sieht sie sofort in dem Gewimmel auf der voll besetzten Wabe. Zuvor hatte er einen Anruf vom Besucherinformationszentrum der Burg Storkow erhalten, dass sich Jugendliche an den Burgbienen zu schaffen gemacht hatten. Die Bienen hat der Groß Schauener erst am 2. Mai aufgestellt, nachdem es zwei Jahre lang hier keine Burgbienen gab. Nun will er die jungen Störenfriede einladen, damit sie die Bienen persönlich besser kennenzulernen.

Der Anfang vom Ende der Mitverwaltung

Das Projekt Mitverwaltung, bei dem Friedland und die Gemeinden Tauche und Rietz-Neuendorf beim Behalt der politischen Eigenständigkeit ihre Verwaltungsaufgaben an die Stadt Beeskow übertragen, steht vor dem Ende. Die Friedländer Stadtverordneten haben am Montag mit deutlicher Mehrheit gegen die Bildung eines Zweckverbandes gestimmt, der Kita- und Bauhofpersonal der Gemeinden verwalten sollte. Auch die Grundsätze der Mitverwaltungsvereinbarung wurden abgelehnt.

Das große Hungern der Fledermäuse

180 Fledermauskästen betreut Axel Schmidt heute noch. Sie hängen im Ragower und Sauener Forst, bei Bremsdorf, Beeskow und in der Lieberoser Heide. Ein- bis fünfmal jährlich werden sie alle auf "Besatz" kontrolliert: ob und von wie vielen Tieren sie bewohnt werden. Insgesamt können bis zu 40 Tiere in einem Kasten Platz finden, je nach Größe.
In dem kleinen Traubeneichen-Forst zwischen Beeskow und Kummerow finden in drei Kästen Rauhautfledermäuse Platz für ihre Wochenstuben. Darum dürfen sie im April noch nicht gestört werden. Anfang Mai schon. Wenn auch erfolglos.